Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: Fraunhofer-Institut fordert verbindliche Pläne für weniger Emissionen

2025-07-11
Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: Fraunhofer-Institut fordert verbindliche Pläne für weniger Emissionen
Deutsches Ärzteblatt

Gesundheitswesen im Wandel: Zeit für Nachhaltigkeit!

Berlin – Der deutsche Gesundheitssektor steht vor einer großen Herausforderung: Er ist ein bedeutender Faktor für Ressourcenverbrauch und klimaschädliche Emissionen. Das betrifft nicht nur Krankenhäuser, sondern auch den ambulanten Bereich, in dem viele Leistungen erbracht werden. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens zu verringern.

Die Fakten: Ein Blick auf den Ressourcenverbrauch

Die Produktion von medizinischen Geräten, die Entsorgung von Abfällen, der Energieverbrauch in Praxen und Kliniken – all das trägt zu einer erheblichen Umweltbelastung bei. Laut Schätzungen sind allein im deutschen Gesundheitswesen mehrere Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes auf diesen Sektor zurückzuführen. Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass ein Umdenken unerlässlich ist.

Das Fraunhofer-Institut schlägt vor: Verbindliche Nachhaltigkeitspläne

Eine Arbeitsgruppe des Fraunhofer-Instituts für Umwelt, Klima und Energie (IUK) hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und konkrete Vorschläge für eine nachhaltigere Gestaltung des Gesundheitswesens entwickelt. Im Kern steht die Forderung nach verbindlichen Nachhaltigkeitsplänen für alle Akteure im Gesundheitssektor – von Krankenhäusern und Arztpraxen bis hin zu Pharmaunternehmen und Medizinproduzierern.

Was beinhalten diese Pläne?

  • Energieeffizienz: Reduzierung des Energieverbrauchs durch moderne Technologien und optimierte Prozesse.
  • Abfallmanagement: Vermeidung und Recycling von medizinischen Abfällen.
  • Beschaffung: Bevorzugung von umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen.
  • Mobilität: Förderung nachhaltiger Mobilität für Patienten und Mitarbeiter.
  • Digitalisierung: Nutzung digitaler Technologien zur Reduzierung von Papierverbrauch und Reisekosten.

Warum sind verbindliche Pläne so wichtig?

Freiwillige Initiativen sind zwar gut und wichtig, reichen aber nicht aus, um die notwendigen Veränderungen in ausreichendem Umfang zu erreichen. Nur durch verbindliche Vorgaben und klare Ziele können alle Akteure im Gesundheitswesen dazu angehalten werden, Verantwortung für ihre Umweltbilanz zu übernehmen.

Die Vorteile einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung

Die Umstellung auf eine nachhaltigere Gesundheitsversorgung bringt nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für die Patienten und das Gesundheitssystem selbst:

  • Kosteneinsparungen: Durch Energieeffizienz und Abfallreduzierung können Kosten gesenkt werden.
  • Verbesserte Ressourceneffizienz: Eine nachhaltigere Nutzung der Ressourcen trägt zur langfristigen Stabilität des Gesundheitssystems bei.
  • Positive Auswirkungen auf die Gesundheit: Eine saubere Umwelt und gesunde Lebensbedingungen fördern die Gesundheit der Bevölkerung.
  • Gestärktes Image: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für viele Menschen und kann das Image von Gesundheitseinrichtungen verbessern.

Fazit: Gemeinsam für eine grüne Zukunft im Gesundheitswesen

Die Forderung des Fraunhofer-Instituts nach verbindlichen Nachhaltigkeitsplänen ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Gesundheitsversorgung. Es ist an der Zeit, dass Politik, Gesundheitsdienstleister und Industrie gemeinsam handeln, um den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens zu verringern und eine nachhaltige Zukunft für alle zu gestalten. Nur so können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen von einer gesunden Umwelt und einem funktionierenden Gesundheitssystem profitieren können.

Empfehlungen
Empfehlungen