ProSiebenSat.1 plant Verkauf von Randgeschäften: Flaconi und Co. könnten wegfallen!
ProSiebenSat.1: Fokus auf TV und Unterhaltung – Randgeschäfte wie Flaconi stehen zum Verkauf
Berlin – Im Zuge interner Machtkämpfe und einer strategischen Neuausrichtung kündigte ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets zum Auftakt der Hauptversammlung an, dass das Unternehmen sich verstärkt auf das Kerngeschäft im Bereich TV und Unterhaltung konzentrieren will. Dies bedeutet konkret, dass Randgeschäfte, darunter auch erfolgreiche Plattformen wie Flaconi, verkauft werden könnten.
Hintergrund der strategischen Neuausrichtung
Die Ankündigung erfolgt inmitten eines heftigen Machtgerangels zwischen den beiden Großaktionären, der Advent International und der Redefine Capital. Beide Seiten haben unterschiedliche Vorstellungen von der zukünftigen Ausrichtung des Medienkonzerns. Habets‘ Strategiewechsel wird von Analysten als Versuch gewertet, eine klare Linie zu verfolgen und den Druck von den Aktionären zu nehmen.
Was bedeutet das für Flaconi und andere Randgeschäfte?
Flaconi, eine Online-Plattform für Nischenmarken in den Bereichen Kosmetik, Körperpflege und Lifestyle, gehört seit 2020 zum ProSiebenSat.1-Konzern. Das Geschäft hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und erwirtschaftet mittlerweile solide Umsätze. Neben Flaconi könnten auch andere kleinere Geschäftsfelder, die nicht direkt zum TV- und Unterhaltungsbereich gehören, in den Fokus des Verkaufs rücken.
Fokus auf das Kerngeschäft: TV und Unterhaltung
ProSiebenSat.1 betreibt eine Vielzahl von Fernsehsendern, darunter ProSieben, Sat.1, kabel eins und vox. Zusätzlich investiert das Unternehmen in digitale Unterhaltungsangebote und Streaming-Dienste. Habets bekräftigte, dass diese Bereiche in Zukunft die höchste Priorität haben werden. “Wir wollen unsere Position als führendes Unterhaltungsunternehmen in Deutschland weiter ausbauen”, erklärte er.
Die Reaktion des Marktes
Die Ankündigung des Verkaufs von Randgeschäften wurde vom Markt gemischt aufgenommen. Einerseits begrüßen einige Analysten die Konzentration auf das Kerngeschäft, andererseits gibt es Bedenken, dass der Verkauf von profitablen Plattformen wie Flaconi kurzfristig zu Umsatzeinbußen führen könnte. Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 reagierte zunächst verhalten auf die Nachricht.
Ausblick: Was kommt jetzt?
Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, welche konkreten Schritte ProSiebenSat.1 unternehmen wird, um die strategische Neuausrichtung umzusetzen. Es wird erwartet, dass das Unternehmen in Kürze mit der Suche nach potenziellen Käufern für die Randgeschäfte beginnen wird. Der Verkaufsprozess könnte sich je nach Interesse der Käufer und Verhandlungslage noch einige Zeit hinziehen.